Während die Kranarbeiten am AKW Fukushima heute problemlos verlaufen und auch das J-Village eher für positive Fukushima News sorgt, sieht sich das Industrieministerium in einer peinlichen Situation, bei der es um die Entsorgung von Atommüll geht.
Die Hintergründe der aus Japan aktuell gemeldeten Nachrichten gibt es jetzt im Spreadnews Japan-Ticker vom 20. November 2017.
Unsere Themen zum Wochenbeginn:
- Kranarbeiten an Reaktor 3 fortgesetzt
- Entschuldigung nach Manipulationsverdacht bei Atommüll-Diskussion
- Umbau des J-Village macht Fortschritte
Kranarbeiten an Reaktor 3 fortgesetzt
Auch am heutigen Montag gingen die Arbeiten an Reaktor 3 des AKW Fukushima weiter. Das Betreiberunternehmen TEPCO veröffentlichte weitere Fotos, auf denen der Einsatz von Kränen zum Transfer der Einzelteile zu sehen ist.

Nach dem Abschluss aller Arbeiten soll unter dem kuppelartigen Dach des Schutzmantels die Bergung von Brennelementen aus dem Inneren des Gebäudes erfolgen. Doch bis es soweit ist, wird noch einige Zeit vergehen.
Nachdem aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen auf dem Kraftwerksgelände eine verspätete Montage von Arbeitsgeräten erfolgte, laufen die Kranarbeiten nun offenbar wie geplant weiter.
Bei den jetzigen Arbeiten geht es darum, eine Brennelemente-Bergungsmaschine und weiteres Gerät, das für die künftigen Schritte erforderlich ist, im Obergeschoss des Reaktorgebäudes zu platzieren. Über den aktuellen Stand der Maßnahmen informierte TEPCO.
Entschuldigung nach Manipulationsverdacht bei Atommüll-Diskussion
Trotz der fragwürdigen Umstände, unter denen bisherige Bürgertreffen abliefen, wurde am heutigen Montag in der Stadt Morioka eine weitere Informationsveranstaltung zur Auswahl von Lagerstätten für hochgradig belasteten Atommüll durchgeführt.
Die Veranstaltungen werden gemeinsam vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI), sowie einer Organisation zur Entwicklung von Nukleartechnik (NUMO) ausgerichtet.
Beim heutigen ersten Treffen seit Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe, entschuldigte sich der Direktor der NUMO. Das bisherige Vorgehen könne dem Vertrauen in die Neutralität der Veranstaltung schaden.
Eine Marketing-Agentur, die mit der Werbung beauftragt worden war, hatte insbesondere Schüler durch Belohnungen zur Teilnahme an den Veranstaltungen motiviert. Der Verdacht der „Meinungsmache“ ergab sich von alleine.
Über die Weiterführung der Gesprächsreihe zur Standortsuche für Atommülllager berichteten Präfekturmedien.
Umbau des J-Village macht Fortschritte
Am gestrigen Sonntag fand eine Führung über das Gelände der Sportanlage „J-Village“ statt. Die Anlage diente seit der AKW-Krise als Stützpunkt für die Kraftwerksarbeiter, bevor eine Rückführung zu ihrer sportlichen Nutzung beschlossen worden war.

Seit vergangenem November bemüht man sich nun um die Wiederherstellung und so konnten sich die Journalisten einen Eindruck von dem Fortschritt der Arbeiten machten, bei denen es um Räumung, Renaturierung, Wiederaufbau und Neubauten geht
So wurden alle Fertighäuser aus dem Stadion der Anlage entfernt und der Bau eines achtstöckigen Hotelgebäudes westlich vom Hauptgebäude macht ebenfalls Fortschritte. Die Dachkonstruktion für die Allwetter-Übungsfeld ist zudem fast fertiggestellt.
Die Verantwortlichen für das Sportgelände zeigen sich zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten und sehen bereits goldene Zeiten für das Fußballtraining heraufziehen, an dem sich Erwachsene und Kinder erfreuen können.
Erste Teile der Anlage sollen bereits im Sommer nächsten Jahres wieder betriebsbereit sein und ein Vollbetrieb des J-Village wird für den April 2019 angestrebt. Über die bislang erreichten Fortschritte berichteten Präfekturmedien.