Nach einem Bericht der Vereinten Nationen wird die Mohnernte in diesem Jahr schlechter ausfallen, als im Jahr zuvor. Dies führt zu einem Anstieg des Rohopiumpreises.
Ursache hierfür ist eine bislang noch unbekannte Pflanzenkrankheit , die in Afghanistan große Teile der Pflanzenbestände befallen und für die Weiterverarbeitung unbrauchbar gemacht hat. Als Folge hiervon be Mohnernte in sinkt der Ertrag von bisher 6900 Tonnen auf 3900 Tonnen.
Während die Opiumbauern von der daraus resultierenden Knappheit und den gestiegenen Preisen profitieren, steigt der Marktwert des Heroinrohstoffs deutlich. Waren im Vorjahr für ein Kilo Rohopium noch 64 Dollar zu zahlen, so liegen die Kosten pro Kilo nun bei 169 Dollar.
Auf den Mohnanbau als Hauptfinanzquelle der Taliban hat der Parasitenbefall jedoch keine nennenswerten Auswirkungen. Die Talibanhochburgen sind weiterhin auch Hauptanbaugebiet der Schlafmohnplantagen und sichern somit die jährlichen Einnahmen der Taliban durch den Rauschgifthandel in Höhe von 100 Millionen Dollar.
In der Tat fällt dann auch das Fazit des UN-Büros für Kriminalität und Drogen (UNODC) eher
pessimistisch aus . Neben dem kaum spürbaren Effekt auf den weltweiten Drogenhandel sei auch der finanzielle Anreiz für den Schlafmohnanbau weiterhin sehr hoch. Während beispielsweise der Anbau von Weizen durch den Preisverfall für die ortsansässigen Bauern wenig lukrativ ist, bietet Opium eine vergleichsweise hohe Einnahmequelle.